Ausgangssituation & Projektumfang
Situation im Ausgangszustand
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Jede einzelne Komponente (Klimakammer, Steuerelektronik, Leistungselektronik, Datenaufzeichnung, Batterie) musste individuell von einem Mitarbeiter eingestellt werden.
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Manueller Start/Stop der Tests und jeder Komponente, getrennte Bedienoberflächen pro Komponente, Excel-basierte Ergebnisreports nur aus der Datenaufzeichnung (keine Aufzeichnung anderer Komponenten).
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Kein Wiederanlauf (Resume) nach Fehler oder Stromausfall – Testläufe mussten häufig komplett neu gestartet werden.
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Hohe Abhängigkeit von mehreren Lizenzen und individuellem Personen-Know-how im Labor für verschiedene Komponenten.
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Unterschiedliches Vorgehen je nach Testingenieur – Vergleichbarkeit und Reproduzierbarkeit waren kaum gegeben.
Ziele & Kennzahlen im Ausgangszustand
| Metrik | Vorher | Einheit | Hinweis |
|---|---|---|---|
| Testzeit pro Durchlauf | 10 | h | inkl. manueller Auswertung |
| Report-Erstellung | 2 | h | Screenshots, manuelle Reporterstellung |
| verschiedene Lizenzen im Einsatz | 6 | Lizenzen | ~28.000 € pro Jahr Lizenzkosten |
Tool-Landschaft
Mehrere parallel genutzte Tools mit hohen Lizenzkosten führten zu komplexen Workflows und Problemen in der Datenkonvertierung zwischen Zielsignalen, Messung, Logging und Reporting.
Manuelle Abläufe
Start/Stop, Grenzwertchecks und Plausibilisierung erfolgten manuell. Fehlererkennung eher Zufällig, beruhte stark auf Erfahrung einzelner Mitarbeiter – nicht auf systematischen Regeln.
Reporting & Daten
Reports wurden per Excel erstellt, Screenshots eingefügt und als PDF versendet. Eine revisionssichere, zentral versionierte Ablage war nicht vorhanden.
Safety & Compliance
Sicherheitsmaßnahmen und automatische Notfall-abschaltungen, waren nur teilweise mit den Testsequenzen integriert. Eine Nachvoll-ziehbarkeit war nicht gegeben (z.B. der Grund eines Abbruchs).
Aufwand: Automatisierungsarchitektur & Gegenstand der Untersuchung
Ziel war eine durchgängige Testautomatisierung – von der Beschreibung der Testabläufe über die Geräteanbindung bis hin zu Datenverarbeitung und Reporting – ohne Abhängigkeit von proprietären Einzeltools zu entwickeln.
Prozessdefinition & Risikobewertung
Aufbau einer modularen Kommunikations- und Ablauf-beschreibung mit Parametern, Grenzwerten, Start/Stop/Restart-Mechanismen und Sicherheits-überprüfung und Abschaltung – standardisiert für alle Tests.
Geräte-Treiber & Schnittstellen
Entwicklung von individuellen Kommunikationsschnittstellen für Testequipment (Klimakammer, Steuer-/ Leistungselektronik, Datenaufzeichnung, Batterie) mit verschiedenen Kommunikations-protokollen (CAN, CANFD, LIN, Ethernet, RS232, USB) und Fehlerbehandlung.
Daten, Reporting & Traceability
Echtzeit-Datenaufzeichnung, automatische Grenzwertchecks, PDF/CSV-Reports, revisionssichere Ablage und klare Verknüpfung zu Testfällen (z. B. Jira/CSV-Bridge) – Robustheit und Reproduzier-barkeit durch Audit bestätigt.
Projektverlauf & Enablement
Vor Ort in rund 8 Wochen: Erster funktionierender Prototyp (Teilautomatisierung) nach einem Monat, anforderungskonforme Vollautomatisierung im zweiten Monat, anschließend Rollout, Schulung, Dokumentation und Stabilisierung der Tool-Landschaft.
System nach der Automatisierung
Situation nach Automatisierung
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Ein durchgängiger Prozessablauf zur Steuerung des Testequipments (Klimakammer, Steuer-/ Leistungselektronik, Datenaufzeichnung, Batterie) – mit klar definierten Testschritten und Parametern.
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Automatische Fehlererkennung bei allen Testgeräten und Prüflingen – Überwachung relevanter Grenzwerte erhöhen die Genauigkeit und reduzieren Fehlinterpretationen.
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Automatische Benachrichtigung des Testverantwortlichen (E-Mail, SMS) bei Fehlererkennung, Grenzwertverletzung oder Testabbruch – inklusive relevanter Messdaten und Logs.
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Automatisch generierte PDF- und CSV-Reports, revisionssichere Ablage und klare Zuordnung zum jeweiligen Prüfprogramm.
Messbare Ergebnisse
| Metrik | Nachher | Kommentar |
|---|---|---|
| Testzeit pro Durchlauf | 4 h | Vollautomatisierter Ablauf, weniger Wartezeiten |
| Report-Erstellung | 3 min | Auto-Report (PDF + CSV) direkt nach Testende |
| Lizenzen im Einsatz | 2 | Konsolidierte Software-Landschaft, geringere Abhängigkeiten |
Durchsatz- & Testzeitoptimierung
Kürzere Testdauer pro Lauf und weniger Rüstaufwand ermöglichen mehr Durchläufe pro Woche – bei gleicher Mannschaftsstärke im Labor.
Fehlererkennung & Genauigkeit
Automatisierte Fehlererkennung bei allen Testgeräten und Prüflingen. Grenzwertchecks und standardisierte Auswertelogik erhöhen die Vergleichbarkeit – Entlastung der Experten bei Routineprüfungen.
Software-Konsolidierung
Ablösung redundanter Tools und proprietärer Skripte reduziert Kosten, vereinfacht IT-Security-Fragen und macht die Automatisierung langfristig wartbar.
Safety · Compliance · Datenintegrität
Interlocks, Watchdog, sichere Stop-Sequenzen, Hash-Stempel und strukturierte Datenhaltung machen Nachweise für UN38.3 / IEC 62133 / ECE R100 evidenzfähig.
Erfolg: Technologischer Mehrwert & organisatorische Wirkung
Durch die Prüfstandautomatisierung wurde mehr als nur die Testzeit reduziert.
Die Lösung vereinheitlicht Abläufe, schafft robuste Nachweise bei Audits und macht das Labor skalierbar – bei signifikanter reduktion der Lizenzkosten.
Organisatorischer & technischer Mehrwert
Die Automatisierung entkoppelt Testqualität von Einzelpersonen, schafft standardisierte Abläufe und reduziert Abstimmungsaufwand zwischen Labor, Einkauf und Entwicklung.
Gleichzeitig bleibt die Architektur offen: Sequenzen können intern erweitert werden, neue Geräte werden über Treiber integriert und das System kann auch in anderen Laboren übernommen werden.
Für den Kunden bedeutet das: Resultate in kürzerer Zeit, höhere Testqualität und konstante Einsparungen, die typischerweise in unter 6 Monaten die Investition wieder reinholen – bei etwa 3 Läufen pro Woche und 4 Stunden Zeitersparnis pro Lauf.
Reduzierte Testzeit
Von 10 h auf 4 h pro Lauf.
Schnelleres Reporting
Von 120 auf 3 Minuten.
Höhere Testgenauigkeit
automatisierte Fehlererkennung.
Toolkosten gespart
Von 6 auf 2 Kern-Tools.
Lust auf 60% weniger Testzeit und präzisere Ergebnisse?
Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre bestehende Prüfstandlandschaft schrittweise automatisieren – von der ersten Potenzialanalyse bis zur produktiven Lösung mit messbaren Effekten.
Erstgespräch vereinbaren❯ Schrittweises Vorgehen zur Prüfstandautomation
Wir arbeiten iterativ – mit einem frühen ersten Prototyp am Prüfstand und klaren Meilensteinen bis zur produktiven Vollautomatisierung. Typischerweise läuft ein Projekt so ab:
Kurz-Call (15–30 min): Verständnis Ihrer Laborumgebung, Testobjekte und Ziele.
Remote- oder On-site-Assessment (1–2 Tage): Erhebung von Geräten, Schnittstellen und bestehenden Tools.
Konzept & Angebot: Architekturvorschlag, Aufwandsschätzung, grober Zeitplan.
Prototyp-Umsetzung (ca. 4 Wochen): erste Teilautomation mit ausgewählten Sequenzen.
Go-Live Prototyp: Parallelbetrieb zu bestehenden Abläufen, Feintuning nach Feedback aus dem Labor.
Erweiterung zur Vollautomation: Abdeckung aller relevanten Testfälle und Sonderfälle.
Einführung Auto-Reporting, Datenhaltung & Schnittstellen (z. B. Jira/CSV).
Schulung von Labor- und Entwicklungs-Teams, Handover der Sequenz-Bibliothek.
Stabilisierung & Rollout auf weitere Prüfstände / Standorte.
Review-Workshop & Feinschliff: Dokumentation, SOPs, Payback-Betrachtung.