Fallstudie · Testing & Validation

PULSE: Prüfstandautomation – von 0 auf produktiv in 8 Wochen

Vor Ort entwickelte Testautomatisierung für HV-Batterietests mit Klimakammer, Quelle/Senke und BMS über CAN – mit durchgängigen Sequenzen, automatischer Auswertung, DUT-Fehlererkennung und auditfester Datenablage.

Projekt zu Testautomation anfragen
60 % reduziert
Testzeit pro Durchlauf
78 % genauer
Fehlererkennung
- 18 t€ gespart
Lizenzkosten p. a.
8 Wochen
Vollautomatisiert

Ausgangssituation & Projektumfang

Situation im Ausgangszustand

  • Jede einzelne Komponente (Klimakammer, Steuerelektronik, Leistungselektronik, Datenaufzeichnung, Batterie) musste individuell von einem Mitarbeiter eingestellt werden.

  • Manueller Start/Stop der Tests und jeder Komponente, getrennte Bedienoberflächen pro Komponente, Excel-basierte Ergebnisreports nur aus der Datenaufzeichnung (keine Aufzeichnung anderer Komponenten).

  • Kein Wiederanlauf (Resume) nach Fehler oder Stromausfall – Testläufe mussten häufig komplett neu gestartet werden.

  • Hohe Abhängigkeit von mehreren Lizenzen und individuellem Personen-Know-how im Labor für verschiedene Komponenten.

  • Unterschiedliches Vorgehen je nach Testingenieur – Vergleichbarkeit und Reproduzierbarkeit waren kaum gegeben.

Ziele & Kennzahlen im Ausgangszustand

Metrik Vorher Einheit Hinweis
Testzeit pro Durchlauf 10 h inkl. manueller Auswertung
Report-Erstellung 2 h Screenshots, manuelle Reporterstellung
verschiedene Lizenzen im Einsatz 6 Lizenzen ~28.000 € pro Jahr Lizenzkosten

Tool-Landschaft

Mehrere parallel genutzte Tools mit hohen Lizenzkosten führten zu komplexen Workflows und Problemen in der Datenkonvertierung zwischen Zielsignalen, Messung, Logging und Reporting.

Manuelle Abläufe

Start/Stop, Grenzwertchecks und Plausibilisierung erfolgten manuell. Fehlererkennung eher Zufällig, beruhte stark auf Erfahrung einzelner Mitarbeiter – nicht auf systematischen Regeln.

Reporting & Daten

Reports wurden per Excel erstellt, Screenshots eingefügt und als PDF versendet. Eine revisionssichere, zentral versionierte Ablage war nicht vorhanden.

Safety & Compliance

Sicherheitsmaßnahmen und automatische Notfall-abschaltungen, waren nur teilweise mit den Testsequenzen integriert. Eine Nachvoll-ziehbarkeit war nicht gegeben (z.B. der Grund eines Abbruchs).

Aufwand: Automatisierungsarchitektur & Gegenstand der Untersuchung

Ziel war eine durchgängige Testautomatisierung – von der Beschreibung der Testabläufe über die Geräteanbindung bis hin zu Datenverarbeitung und Reporting – ohne Abhängigkeit von proprietären Einzeltools zu entwickeln.

Prozessdefinition & Risikobewertung

Aufbau einer modularen Kommunikations- und Ablauf-beschreibung mit Parametern, Grenzwerten, Start/Stop/Restart-Mechanismen und Sicherheits-überprüfung und Abschaltung – standardisiert für alle Tests.

Geräte-Treiber & Schnittstellen

Entwicklung von individuellen Kommunikationsschnittstellen für Testequipment (Klimakammer, Steuer-/ Leistungselektronik, Datenaufzeichnung, Batterie) mit verschiedenen Kommunikations-protokollen (CAN, CANFD, LIN, Ethernet, RS232, USB) und Fehlerbehandlung.

Daten, Reporting & Traceability

Echtzeit-Datenaufzeichnung, automatische Grenzwertchecks, PDF/CSV-Reports, revisionssichere Ablage und klare Verknüpfung zu Testfällen (z. B. Jira/CSV-Bridge) – Robustheit und Reproduzier-barkeit durch Audit bestätigt.

Projektverlauf & Enablement

Vor Ort in rund 8 Wochen: Erster funktionierender Prototyp (Teilautomatisierung) nach einem Monat, anforderungskonforme Vollautomatisierung im zweiten Monat, anschließend Rollout, Schulung, Dokumentation und Stabilisierung der Tool-Landschaft.

System nach der Automatisierung

Situation nach Automatisierung

  • Ein durchgängiger Prozessablauf zur Steuerung des Testequipments (Klimakammer, Steuer-/ Leistungselektronik, Datenaufzeichnung, Batterie) – mit klar definierten Testschritten und Parametern.

  • Automatische Fehlererkennung bei allen Testgeräten und Prüflingen – Überwachung relevanter Grenzwerte erhöhen die Genauigkeit und reduzieren Fehlinterpretationen.

  • Automatische Benachrichtigung des Testverantwortlichen (E-Mail, SMS) bei Fehlererkennung, Grenzwertverletzung oder Testabbruch – inklusive relevanter Messdaten und Logs.

  • Automatisch generierte PDF- und CSV-Reports, revisionssichere Ablage und klare Zuordnung zum jeweiligen Prüfprogramm.

Messbare Ergebnisse

Metrik Nachher Kommentar
Testzeit pro Durchlauf 4 h Vollautomatisierter Ablauf, weniger Wartezeiten
Report-Erstellung 3 min Auto-Report (PDF + CSV) direkt nach Testende
Lizenzen im Einsatz 2 Konsolidierte Software-Landschaft, geringere Abhängigkeiten

Durchsatz- & Testzeitoptimierung

Kürzere Testdauer pro Lauf und weniger Rüstaufwand ermöglichen mehr Durchläufe pro Woche – bei gleicher Mannschaftsstärke im Labor.

Fehlererkennung & Genauigkeit

Automatisierte Fehlererkennung bei allen Testgeräten und Prüflingen. Grenzwertchecks und standardisierte Auswertelogik erhöhen die Vergleichbarkeit – Entlastung der Experten bei Routineprüfungen.

Software-Konsolidierung

Ablösung redundanter Tools und proprietärer Skripte reduziert Kosten, vereinfacht IT-Security-Fragen und macht die Automatisierung langfristig wartbar.

Safety · Compliance · Datenintegrität

Interlocks, Watchdog, sichere Stop-Sequenzen, Hash-Stempel und strukturierte Datenhaltung machen Nachweise für UN38.3 / IEC 62133 / ECE R100 evidenzfähig.

Erfolg: Technologischer Mehrwert & organisatorische Wirkung

Durch die Prüfstandautomatisierung wurde mehr als nur die Testzeit reduziert.

Die Lösung vereinheitlicht Abläufe, schafft robuste Nachweise bei Audits und macht das Labor skalierbar – bei signifikanter reduktion der Lizenzkosten.

Organisatorischer & technischer Mehrwert

Die Automatisierung entkoppelt Testqualität von Einzelpersonen, schafft standardisierte Abläufe und reduziert Abstimmungsaufwand zwischen Labor, Einkauf und Entwicklung.

Gleichzeitig bleibt die Architektur offen: Sequenzen können intern erweitert werden, neue Geräte werden über Treiber integriert und das System kann auch in anderen Laboren übernommen werden.

Für den Kunden bedeutet das: Resultate in kürzerer Zeit, höhere Testqualität und konstante Einsparungen, die typischerweise in unter 6 Monaten die Investition wieder reinholen – bei etwa 3 Läufen pro Woche und 4 Stunden Zeitersparnis pro Lauf.

−60 %

Reduzierte Testzeit

Von 10 h auf 4 h pro Lauf.

−97,5 %

Schnelleres Reporting

Von 120 auf 3 Minuten.

+78 %

Höhere Testgenauigkeit

automatisierte Fehlererkennung.

−18.000 €

Toolkosten gespart

Von 6 auf 2 Kern-Tools.

Lust auf 60% weniger Testzeit und präzisere Ergebnisse?

Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre bestehende Prüfstandlandschaft schrittweise automatisieren – von der ersten Potenzialanalyse bis zur produktiven Lösung mit messbaren Effekten.

Erstgespräch vereinbaren

Schrittweises Vorgehen zur Prüfstandautomation

Wir arbeiten iterativ – mit einem frühen ersten Prototyp am Prüfstand und klaren Meilensteinen bis zur produktiven Vollautomatisierung. Typischerweise läuft ein Projekt so ab:

1

Kurz-Call (15–30 min): Verständnis Ihrer Laborumgebung, Testobjekte und Ziele.

2

Remote- oder On-site-Assessment (1–2 Tage): Erhebung von Geräten, Schnittstellen und bestehenden Tools.

3

Konzept & Angebot: Architekturvorschlag, Aufwandsschätzung, grober Zeitplan.

4

Prototyp-Umsetzung (ca. 4 Wochen): erste Teilautomation mit ausgewählten Sequenzen.

5

Go-Live Prototyp: Parallelbetrieb zu bestehenden Abläufen, Feintuning nach Feedback aus dem Labor.

6

Erweiterung zur Vollautomation: Abdeckung aller relevanten Testfälle und Sonderfälle.

7

Einführung Auto-Reporting, Datenhaltung & Schnittstellen (z. B. Jira/CSV).

8

Schulung von Labor- und Entwicklungs-Teams, Handover der Sequenz-Bibliothek.

9

Stabilisierung & Rollout auf weitere Prüfstände / Standorte.

10

Review-Workshop & Feinschliff: Dokumentation, SOPs, Payback-Betrachtung.